Martijn Schuppers - BILDER 2006 - 2016

17.11.2016 - 16.12.2016

Bilder der Ausstellung


Beschreibung

Martijn Schuppers gehört zu der Generation von Künstlern die noch unter dem Einfluss der Spätmoderne ihr Werk entwickelten. Er wurde 1967 in Almelo in Holland geboren und lebt und arbeitet heute als Künstler in Groningen. Seit einigen Jahren unterrichtet er Malerei an der dortigen Minerva Akademie. Seit dem Jahr 2000 zeigt Schuppers seine Bilder in institutionellen und musealen Ausstellungen im In- und Ausland. Seine Arbeit wird von wichtigen Galerien weltweit vertreten und auf Messen gezeigt. Bilder befinden sich in vielen wichtigen privaten und institutionellen Sammlungen.

Martijn Schuppers Arbeiten gehören zu den sehr gut bekannten Beispielen der konkret abstrakten, also gegenstandslosen Malerei der letzten 15 Jahre. Diese Art der Malerei abstrahiert nicht von, sondern ist per se und von je her abstrakt. Es geht um die Materialität von Farbe und deren Struktur als abstrakte Formation. Frank Stella drückte es schon in den 60er Jahren so aus:„Der Betrachter bekommt das, was er sieht. Es werden weder Gegenstände abgebildet noch Geschichten erzählt. Künstler wie Schuppers orientierten sich an Vorbildern der amerikanischen Nachkriegsmalerei.“ Frank Stella oder Donald Judd waren Idole. Die Minimal- Art der sechziger Jahre beeinflusste Maler wie Schuppers, genauso wie die abstrakten Rakelbilder von Gerhard Richter und schließlich die Basic Research Bilder von Isa Genzken. Die Minimal-Art verstand sich als Gegenbewegung zur gestischen Malerei des Abstrakten Expressionismus. Minimalismus strebt nach Objektivität, schematischer Klarheit, Logik und Entpersönlichung. Besonders einflussreich war Donald Judd und dessen Idee der Farbe eine plastische Form zu geben.

Viele dieser Chiffren beschreiben auch das Werk von Martijn Schuppers. Das Bild ist ein Objekt aus Farbe. Die Farbe im Zusammenspiel mit der Materialität, obwohl nur Struktur aus Farbe, erweckt sofort eine Vielzahl von Assoziationen. Die farbigen Strukturbilder erinnern an entlegene Stein- und Gesteinsformationen oder unberührte Unterseelandschaften der Ozeane. Ähnliche Bilder wie wir sie aus dem Kosmos und dem Universum oder von Planeten und Meteoriten kennen. Sie entziehen sich jedem biologischen Zusammenhang und haben eine planetarische Anmutung. Es sind Bilder in denen es keine menschlichen Spuren oder Anzeichen gibt. Es sind vor allem Materialbilder aus Farbpigmenten, die durch ihre bizarre Schönheit faszinieren.

Heute - anders als in Zeiten vor Computern und Smartphones- werden wir durch Apps und soziale Medien mit Bildern überflutet. Hierbei gibt es beides reichlich: Die vom Selfie bis zum Schnappschuss reichenden Photos, genauso wie die zunehmende Zahl herausragend guter, professioneller und ästhetisch bestechender Bilder. Die Zahl von qualitativ hochwertigen Bildern die uns täglich begegnen nehmen exponentiell zu. Hierbei handelt es sich nahezu nur noch um digitale oder digital bearbeitete Bilder. Diese Bilder unterscheiden sich grundsätzlich von den Bildern von Martijn Schuppers. Der große Unterschied ist die Materialität und deren haptische Qualität. Anders als die Bilderflut ermöglichen sie eine primäre Erfahrung vom Bild als Objekt aus Farbe.